Bauanleitung
Vorbereitung der Gartenfläche
Der erste Schritt besteht darin einen idealen Ort für Ihre Gartenmauer zu finden.
Möchten Sie sich vielleicht eine windgeschützte Leseecke in Ihrem Garten schaffen, ober etwa Ihre Terrasse vor neugierigen Blicken schützen?
Sobald Sie einen Ort gefunden haben, sollten Sie zunächst prüfen, ob es bestimmte Vorgaben zum Errichten einer Gartenmauer gibt.
Lesen Sie dazu zunächst unseren Beitrag zur Genehmigungspflicht.
Nun ist es an der Zeit die gewünschte Baufläche von Unkraut, Sträuchern, Gras und Büschen zu befreien und den Verlauf der Mauer zu planen. Die Baufläche sollte etwas breiter als die Mauer sein und mit Stäben und Schnüren abgesteckt werden.
Es folgt das Ausheben der Fundamentgrube mit Hilfe eines Spatens oder mit einem Minibagger. Wurzeln und größere Steine sollten dabei gleich mit entfernt werden.
Der Fundamentgraben sollte in etwa 80 Zentimeter tief bis zur Frostgrenze ausgehoben werden. Im Anschluss muss die Grube verdichtet werden.
Das Fundament erstellen
Wir empfehlen zunächst eine Schalung aus Holzbrettern an die Außenseiten des Fundaments anzubringen. Die Betonschalung sorgt dafür, dass der Boden um das Fundament herum nicht nachrutscht und, dass das Betonfundament seine Form behält. Die Oberkante der Schalbretter sollte direkt mit Hilfe einer Wasserwaage ausgerichtet werden, sie stellt später die Oberkante des Streifenfundaments dar.
Anschließend wird der Boden der Grube ca. 20 Zentimeter mit Frostschutzkies (Körnung 0 bis 32 Millimeter) bedeckt. Der Kies sorgt dafür, dass das Wasser abfließen kann.
Nun wird der Beton mit einem Mischungsverhältnis von einem Teil Portlandzement auf fünf Teilen Kiessand (Körnung 0 bis 16 Millimeter) angerührt. Bei der Hinzugabe des Wassers ist darauf zu achten, dass der Beton erdfeucht, bzw. dickflüssig ist. Der fertige Beton kann jetzt in den Graben gefüllt und mit Holzstampfern (z.B. Dachlattenreste) verdichtet werden.
Tipp: Das Fundament mit Folie abdecken, so trocknet der Beton ohne Risse.
Das Fundament sollte in etwa sieben Tage lang aushärten, bevor Sie mit dem Bau der Ruinenmauer beginnen.
Bau der Ruinenmauer
Um Ihre Ruinenmauer noch authentischer erscheinen zu lassen, empfehlen wir Ihnen mit möglichst hellen und schmalen Fugen zu mauern. Außerdem sollten Sie Kalkmörtel verwenden, dies hat den Vorteil, dass die Feuchtigkeit durch die Fugen nach außen geleitet werden kann. Dadurch werden die Ziegelsteine geschont und Salzausblühungen können somit vermieden werden.
Tipp: Für einen schnellen Arbeitsablauf, empfiehlt es sich vorher die Backsteine entlang des Mauerverlaufes zu positionieren, dies spart nicht nur Zeit, sondern vereinfacht auch die Arbeit.
Beginnen Sie damit den Kalkmörtel anzurühren, hier zu verwenden Sie Weisskalkhydrat (Cl90 oder Cl80) und Sand (Körnung 0 bis 2 Millimeter) im Verhältnis 1:3. Mischen Sie beide Komponenten in Ihrem Mörteleimer und geben Sie nach und nach etwas Wasser dazu, bis der Mörtel eine erdfeuchte Konsistenz hat. Achtung, geben Sie nicht zu viel Wasser hinzu, weil sich der Mörtel beim Mischen noch verflüssigt.
Nun können Sie stückchenweise eine ca. 1 Zentimeter dicke Mörtelschicht auf dem Fundament auftragen. Tragen Sie jeweils immer nur so viel auf, dass ein bis zwei Steine aufgelegt werden können, das erleichtert die Arbeit und verhindert das der Mörtel zu schnell antrocknet. Es ist wichtig, den Mörtel bis zu den Außenkanten aufzutragen, wenn sie die Fugen aussparen, kann dies zu Hohlstellen führen. Zudem sollten Sie den Mörtel auch gleich auf den Stoßfugen auftragen. Richten Sie die Steine durchs festklopfen und mit Hilfe einer Wasserwaage aus. Wiederholen Sie die Schritte so lange, bis die gewünschte Höhe und Länge oder bis eine Fensteröffnung erreicht ist. Kontrollieren Sie zwischendurch immer mal wieder mit Hilfe einer Wasserwaage das Lot der Mauer und mit einer Schnur die Flucht. Berücksichtigen Sie, dass Sie die Ziegelsteine immer um einen halben Stein versetzen, das ergibt nicht nur ein harmonischeres Bild, sondern ist zugleich auch stabiler.
Tipp: Lockern Sie das Gesamtbild der Mauer auf, in dem Sie einzelne Ziegel drehen, um so einen Vorsprung zu erschaffen, auf dem Sie zum Beispiel einen dekorativen Blumenkübel platzieren können. Auch kleine Durchbrüche sorgen für den besonderen Hingucker. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und gestalten Sie Ihre eigene individuelle Mauer.
Den Rundbogen mauern
Der Rundbogen wird von beiden Seiten bis zur Bogenmitte gemauert. Dabei wird oben in der Bogenmitte der Schlussstein gesetzt. Es kann vorkommen, dass dieser Ziegel keilförmig zugeschnitten werden muss, das wäre auch gar nicht so schlimm, weil eine Keilform gewährleistet, dass der Schlussstein die Kräfte auf beide Bogenseiten besser ableitet.
Beginnen Sie damit die Bogenschablonen zu fertigen. Dazu legen Sie zunächst Ihre Fenster auf die Holzplatten und Zeichnen sich mit ca. einem Zentimeter Abstand die Kontur auf. Sägen Sie für jede Fensteröffnung 2 Platten zu und beplanken Sie die Kanten mit biegsamen Hartfaserplatten, so dass die Bogenlehre die gleiche Tiefe wie die Mauer hat. Dadurch liegen die Backsteine nicht nur besser auf, zudem wird verhindert, dass der Mauermörtel durch die Fugen nach unten fällt.
Stellen die Bogenschablone auf das zuvor gemauerte Fenstersims und beginnen Sie damit die beiden Seiten bis zum Anfang des Bogens zu mauern. Beim Mauern des Bogens ist darauf zu achten, dass eine Fugenbreite von 2-3 cm am Bogenrücken nicht überschritten wird. An der Bogenlaibung sollte die Fugenbreite 0,5 cm nicht unterschreiten. Wichtig ist, dass die Fugen mit Fugenmörtel vollständig ausgefüllt werden, da auf dem Rundbogen eine sehr große Last ruht. Zum Abschluss wird der Schlussstein gesetzt, sorgen Sie dafür, dass die Mauerfugen vollständig ausgefüllt werden.
Die Fenster können Sie nach einer Woche, vor dem Verfugen einbauen. Entfernen Sie zunächst die Schablonen, dann stellen Sie die Fenster in das jeweilige Mauerloch und fixieren Sie sie mit Hilfe von kleinen Holzkeilen. Nun können Sie die Fenster beidseitig und runterherum einmörteln.
Der obere Abschluss der Gartenmauer
Die obere Backsteinreihe sollte zur Vorbereitung der Mönch- und Nonnenziegel, quer zur vorigen Reihe gemauert werden. Das Mörtelbett sollte etwas dicker aufgetragen werden, damit die Ziegel mit etwas Gefälle zum Wasserablauf ausgerichtet werden können.
Tipp: Spannen Sie sowohl für die obere Ziegelreihe, als auch für die Dachziegel eine Schnur, an der Sie die jeweilige Reihe ausrichten können. Beachten Sie, dass der Überstand zu beiden Mauerseiten in etwa gleich ist.
Im nächsten Schritt werden die Mönch- und Nonnenziegel angebracht. Tragen Sie den Mörtel auf die obere Backsteinreihe auf und legen Sie die Unterschalen (Mönchziegel) mit der schmalen Seite nach Unten und unter der Berücksichtigung der Richtschnur auf. Wie bereits beim Mauern der Backsteine, sollten Sie den Mörtel immer nur Pfanne für Pfanne auftragen.
Nach dem alle Unterschalen vermauert wurden, kommen nun die Nonnenziegel (Oberschale) an die Reihe. Tragen Sie zunächst Mörtel an die unteren Längskanten der Oberschalen auf und legen Sie diese nach und nach auf die Unterschalen. Auch hier ist darauf zu achten, dass die schmalen Kanten nach unten ausgerichtet werden.
Verfugen des Mauerwerks
Mit dem Verfugen des Mauerwerks kann nach ca. einer Woche begonnen werden. Zudem ist es wichtig, sich vorher über das Wetter zu informieren. Bei starker Sonneneinstrahlung sollten Sie für ausreichend Schatten sorgen, Regen kann dazu führen, dass der frische Mörtel wieder aus den Fugen gespült wird.
Beginnen Sie zunächst damit, die Mauerfugen 15 mm – 20 mm Tief auszukratzen, sie können dafür eine leicht konische Hartholzleiste oder einen dünnen Meißel nutzen. Anschließend entfernen Sie den Staub und die losen Mörtelreste mit einem Handfeger oder Besen.
Rühren Sie den Kalkmörtel, wie schon beim Mauern beschrieben, an.
Arbeiten Sie sich beim Verfugen der Mauer in kleinen Abschnitten von oben nach unten durch. Hierzu benässen Sie zunächst die Fugen mit Hilfe einer Sprühflasche. Dann bringen Sie den Mörtel mehrlagig und unter mehrfachem andrücken in die Fuge ein. Durch das Andrücken wird die Fuge gut verdichtet. Achten Sie darauf, dass Sie nicht reiben (bügeln).
Mörtelreste fegen Sie anschließend mit einem Handfeger ab.
Muss die Ruinenmauer vor der Witterung geschützt werden?
Nein, Ihre Gartenmauer kommt ohne einen speziellen Witterungsschutz aus. Regen, Wind und Sonne sorgen dafür, dass Ihre Ruinenmauer mit der Zeit ganz natürlich altert und somit noch authentischer aussieht.
